Samstag, 4. November 2017

Mein Tag auf der Schwebefähre

In meiner Freizeit fahre ich nicht nur mit der Ape, sondern bin auch ab und zu ehrenamtlich Herr über 284 Tonnen Stahl, als Fährmann auf einer der letzten acht Schwebefähren weltweit: Auf der Schwebefähre in Osten, nicht weit von Hamburg entfernt, zwischen Cuxhaven und Stade.

Mit einer Gondel über die Oste schweben

Unübersehbar prägt sie seit 1909 das Ortsbild des Schwebefährendorfes Osten. Anfangs als notwendige Flussquerung errichtet, hat sie seit ihrer Stilllegung 1974 keine verkehrstechnische Bedeutung mehr. Die Brücke über die Oste hat ihr den Rang abgelaufen. Dennoch ist sie aus dem Ortsbild und dem Osteland nicht mehr wegzudenken. Als eine der letzten acht Schwebefähre weltweit hat sie international einen sehr hohen Bekanntheitsgrad erreicht und ist für Einheimische sowie für Besucher ein interessantes und beliebtes Ausflugsziel in der Region geworden.

Seit 1975 kümmert sich die Fördergesellschaft zur Erhaltung der Schwebefähre Osten-Hemmoor e.V. um den Erhalt und Betrieb des "Flaggschiffes" der Deutschen Fährstraße. Die Schwebefähre ist täglich von April bis Oktober in Betrieb und kann zu anderen Zeiten, nach Absprache, gebucht werden. In enger Zusammenarbeit mit den Kommunen, dem Landkreis und den Ländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein setzt sich der Verein dafür ein, eines Tages UNESCO-Weltkulturerbe zu werden. Der Schwebefähre angegliedert ist die museale FährStuv, die ebenfalls von April bis Oktober für Gäste geöffnet ist. Nicht zuletzt durch das starke Medieninteresse ist die Schwebefähre in aller Munde und trägt dazu bei, dass sich das kleine Dorf Osten touristisch auf der Überholspur bewegt.

In diesem Video könnt ihr mich einen Tag lang auf der Schwebefähre begleiten: https://youtu.be/wy2DBQiptGI




Dienstag, 1. August 2017

Die APE-Osteland-Tour 2017

Als frischgebackene APE-Fahrer machten wir uns im Sommer 2017 auf, um das Osteland auf drei Rädern zu erkunden. Wir sind hier zwar zu Hause, haben uns aber bisher immer mit dem Auto fortbewegt. Mit den APEn meiden wir, wenn es irgendwie geht, Bundesstraßen. Also geht es auf Nebenstraßen und Landwirtschaftlichen Verbindungswegen durch die Ostemarsch.

Unsere APEn auf der Prahmfähre in Gräpel

Für unsere erste Tour, die erstmal nur eine Testtour für weitere Touren diente, haben wir uns dazu entschlossen, den Osteradweg zu befahren. Dieser führt auf herrlichen Nebenstrecken an der Oste entlang, durch Marsch und Moor, durch Wälder und an saftigen Weiden vorbei. Immer schön abseits der Hauptverkehrsströme - so haben wir es uns vorgestellt. Allerdings waren die Wege mal gut ausgebaut, mal glichen sie einer Buckelpiste und mal waren sie nur sandig und wir dachten, wir würden jeden Augenblick hier stecken bleiben. Die APEn haben den Weg aber souverän gemeistert.

Ausgerüstet mit Lebensmitteln, Zelt, Schlafsäcke und Isomatten ging es also los. Ach ja, der Kaffee durfte natürlich auch nicht fehlen. Wir starteten in unserem Heimatort, dem Schwebefährendorf Osten, in Richtung Ostemündung nach Neuhaus, zum Sperrwerk. Weiter ging es dann in den Ort und der nächste Stop war der historische Hafen. Weiter führte die Route dann nach Geversdorf und Oberndorf - immer schön am Ostedeich entlang.

Leider verschlechterte sich die Wetterlage und wir waren am überlegen, ob es Sinn macht die Tour fortzusetzen oder lieber im eigenen Bett zu Hause zu nächtigen um am nächsten Tag erneut starten. Wir starteten am nächsten Tag erneut.

Das Wetter war am nächsten Morgen fantastisch und auf gings, über die Schwebefähre Osten, durch Hemmoor, Wohlenbeck, Ihlbeck und Laumühlen zu den Ostepütten - Kaffeepause.

Übersetzten mit der ältesten Schwebefähre Deutschlands in Osten
www.schwebefaehre-osten.de

Mit genügend Koffein im Blut ging es dann "rasant" weiter in Richtung Brobergen, um mit der Prahmfähre überzusetzen. Das Gleiche taten wir dann in Gräpel, diesmal mit einer handgezogenen Prahmfähre. Nächste Station war dann Henriette, eine schöne alte Windmühle in Elm. Nach einem Besuch der Windmühle "Sabine" in Sandbostel ging es dann nach Bevern. Leider wurde es gegen Abend wieder ein wenig feucht von oben und wir zogen es vor, anstatt einen Campingplatz anzusteuern, uns lieber in einer Pension einzuquatieren.

Nach einer ruhigen Nacht und einem mehr als ausgiebigem Frühstück ging es so gestärkt auf die nächste Etappe. Unser Ziel war eigentlich die Ostequelle in Schillingsbostel, aber der Osteradweg und die Landschaft war so überwältigend schön, dass wir hier und da mal einen Halt einlegten und einfach die Ruhe genossen. So kamen wir nur bis zur Wassermühle in Eitzmühlen und machten dann, zu fortgeschrittener Stunde, kehrt und suchten wieder "unsere Pension" auf.

Ausgeschlafen und satt starteten wir in den dritten Tag unserer APEnteuer-Tour. Ein Blick aus dem Fenster versprach nichts gutes und wir änderten unseren Plan. Anstatt zu der Ostequelle zu knattern, fuhren wir in Richtung Heimat. Aus anfänglichem Nieselregen wurde richtiger Regen, es wurde kalt und wir machten nur kurze Fotostopps in Bremervörde und Nieder-Ochtenhausen, am historischen Kornspeicher.

Wir brauchten wieder einen Kaffee und den bereiteten wir in der Aussichtshütte in Laumühlen zu. Mit einem Dach über dem Kopf und einer herrlichen Aussicht über die Pütten genossen wir unseren Kaffee, bevor es dann Nonstop nach Hause ging. Eigentlich haben wir uns unsere erste Tour ein wenig anders vorgestellt - eben APEnteuer.

Die Tour haben wir natürlich auf Video festgehalten »